Es gibt immer einen Weg

Ein Burnout kündigt sich an

Im Herbst 2007 hatte ich einen sogenannten Burnout. Es gab Anzeichen und Warnsignale in Form von körperlichen Symptomen (Magen, Rücken, Migräne), ständiger Erschöpfung, Reizbarkeit und Rückzug aus meinem sozialen Umfeld. Typisch für ein Burnout Syndrom ist, dass man meint, man müsse nur mehr arbeiten und schneller, besser und effektiver werden. Dann würde man aufholen, sich erholen und schließlich wieder on top sein. Ein großer Irrtum, wie ich selbst feststellen musste.

Veränderte Wahrnehmung

Die eigene Sicht auf die Dinge scheint nämlich verzerrt, die Wahrnehmung getrübt, denn auch wenn man sich noch so anstrengt und antreibt, die Erschöpfung bleibt und die Stimmung wird immer mieser. Kurzurlaube, Wellness Wochenenden, Hildegard Fasten im Allgäu – ich hatte alles versucht. Am Ende landete ich auf dem Wohnzimmersofa – arbeitsunfähig geschrieben – und tat nichts, als den Vögeln im Garten zuschauen, wie sie ganz aufgingen in ihrer Suche nach Futter, hin und her hüpften und flatterten und nach Samen pickten.

Erholung braucht Zeit

Es dauerte Wochen, bis ich begann, wieder Interesse an meiner Umwelt zu spüren. Es dauerte Monate, bevor ich wieder arbeiten konnte, vorsichtig zunächst, Stunden und Arbeitsbelastung aufbauend nach dem Hamburger Modell. Glücklicherweise war mir eine Reha bewilligt worden, also fuhr ich wieder ins Allgäu, diesmal in eine Kurklinik. Dort lernte ich Entspannungstechniken, tauschte mich mit Frauen und Männern aus, die durch ihre Erkrankung aus dem Hamsterrad geworfen worden waren – genau wie ich – und ging stundenlang in der Natur spazieren. Ich lernte, dass Burnout etwas mit Depression zu tun hat und manche Menschen eher dazu neigen als andere.

Neue Wege

Seitdem bin ich ein ganzes Stück Weg gegangen. Ich blicke zurück auf 10 Jahre, in denen ich mich entwickelte, veränderte, ausprobierte und meine Berufung fand. Ich liebe es, mit Menschen zu arbeiten, im Coaching mitzuerleben, wie meine Klienten Mut zur Veränderung finden, Ideen entwickeln, Selbstvertrauen gewinnen, aufblühen. Oder einfach Lust bekommen, ihren eigenen Weg mit neuer Zuversicht zu gehen. Im Coaching fragen wir nicht „warum ich?“, sondern „wie wäre es gut und was brauche ich, damit es richtig gut wird?“. Iria sang damals: „Es gibt immer einen Weg. Ja! Es gibt immer einen Weg“. Ich denke an dieses Lied, wenn es mal schwierig scheint, und unterstütze Sie gerne dabei, Ihren guten Weg zu finden.

Herzlich,
Ihre Andrea Weik